Vom 1. bis 3. Oktober 2010 findet in der Friedrich-Ebert-Stiftung und im Wissenschaftszentrum in Berlin der bundesweite Kongress Öffentlichkeit und Demokratie statt. Zwei Leitfragen werden dort im Mittelpunkt stehen: In welchem Zustand befindet sich die politische Öffentlichkeit in Deutschland? Und falls dieser Zustand beklagenswert ist, wovon ausgzugehen ist – was kann dagegen getan werden?
Folgende Punkte sollen mit Hilfe des Kongresses konkret erreicht werden:
- eine fundierte, breite und kritische Bestandsaufnahme der Öffentlichkeit in der BRD,
- ein Problembewusstsein für die Gefährdung demokratischer Öffentlichkeit,
- eine Initialzündung für die Zusammenarbeit von Initiativen unterschiedlicher Felder,
- die Verbreitung von “best practices” einer kritischen Öffentlichkeit,
- die audio-visuelle Dokumentation des Kongresses, ausführlich im Internet und zusammengefasst als Reader sowie
- den Erhalt und Ausbau der Webseite als wissenschaftliche Ressource.
Ich selbst werde mit Elmar Wigand von Lobby Control einen Workshop zum Thema Open Data und Transparenz halten, Titel:
Open Data: Datenschätze bergen und nutzbar machen
Der Kampf um Transparenz und Informationsfreiheit
Deutschland hinkt Großbritannien oder den USA um Jahre hinterher, wenn es um die Offenlegung staatlicher Dokumente oder die Registrierung von Einflussnahme und Interessenskonflikten angeht. Wir werden uns z.B. mit dem US-Lobbyregister beschäftigen und den Erkenntnissen, die das Center for Responsive Politics (opensecrets.org) daraus gewinnt. Es wird auch über das vollkommen ineffektive Informationsfreiheitsgesetz in Deutschland zu reden sein und über Versuche, ein verbindliches Lobbyregister zu installieren.
Nach der Datenerhebung ist die sinnvolle Verarbeitung, die Visualisierung und Kontextualisierung von Daten von entscheidender Bedeutung. Wir stellen aktuelle Ansätze und Projekte vor.
Der Kongress bietet eine wirklich viele sehr interessante Mischung von Personen, Vorträge, Workshops die in einer etwas unübersichtlichen Die Programmstruktur, auch als PDF abrufbar sind. Aus dem Aufruf zum Kongress (auch als PDF): Schafft eine demokratische Öffentlichkeit!
Unter welchen Bedingungen wird in der Bundesrepublik öffentlich über Politik verhandelt? Wer und was kommt zur Sprache, was bleibt im Dunkeln? Welche Möglichkeiten zum Eingreifen haben wir? Und wie sollte eine politische Öffentlichkeit aussehen, die demokratische Teilhabe ermöglicht? Um solche Fragen geht es auf dem Kongress “Öffentlichkeit und Demokratie” im Herbst 2010 in Berlin.